Eine Kreditgewährung ist aus Sicht des Kreditgebers ganz maßgeblich davon abhängig, wie aussichtsreich die pünktliche und vollständige Rückzahlung durch den Kreditnehmer eingeschätzt wird. Trotz Kreditvertrag gibt es keine 100%ige Garantie, da während der Kreditlaufzeit Situationen eintreten können, die vorher weder erkennbar noch beabsichtigt waren.

In der Regel wird vom Antragsteller ein Nachweis über sein laufendes und regelmäßiges Einkommen erwartet. Bei einem unselbständigen Arbeiter oder Angestellten ist das die Monatsabrechnung. Bei Selbständigen sieht es etwas anders und in der Praxis oft problematischer aus. Denn es gibt kein vergleichbar regelmäßiges monatliches Einkommen. Aufgrund der Auftragslage werden die erbrachten Leistungen in Rechnung gestellt, und die eingehenden Zahlungen sind Betriebseinnahmen vor Steuern.

Ein erster Indikator für die zurückliegende Einkommenssituation ist die letzte Einkommensteuererklärung. Wenn der Selbständige seine Buchhaltung über ein Steuerberatungsbüro abwickelt, liegen ihm je nach Rechenprogramm monatliche Summen- und Saldenlisten sowie Betriebswirtschaftliche Auswertungen, kurz BWAs vor. Diese Unterlagen geben einen aktuellen Überblick über die Einkommens- und Liquiditätssituation des Selbständigen.

Für den Kreditgeber ist auch entscheidend, zu welchem Zweck der Selbständige einen Kredit benötigt. Wenn daraus Gebrauchsgegenstände, wie beispielsweise ein Firmenfahrzeug finanziert werden soll, kann der Kfz-Brief als Besicherung hinterlegt werden. Bei Verbrauchsgegenständen, wie zum Beispiel Reinigungsmittel und Kleinmaterialien zur Gebäudereinigung, wird kein realer Gegenwert geschaffen, weil sich die Einkäufe verbrauchen.

Kredite für Selbständige werden sowohl von den Filialbanken und Sparkassen am Ort als auch von den Direktbanken und den Onlinebanken angeboten. Die Voraussetzungen dafür unterscheiden sich von Bank zu Bank, und schon deswegen lohnt sich ein unabhängiger Kreditvergleich bei einem der Onlineportale im Internet. Das Risiko für einen möglichen Kreditausfall lassen sich die Kreditinstitute besonders bei den Selbständigen durch einen recht hohen Effektivzins ausgleichen. Zunächst wird mit einem geringen, attraktiven Effektivzins geworben. Im Kleingedruckten steht jedoch, dass der endgültige Effektivzins vom Ergebnis der Bonitätsprüfung abhängig ist. Und wenn es dann zur Vertragsunterzeichnung kommt, ist der Effektivzinssatz in der Regel einige Prozentpunkte höher; oder der Kredit wird nicht genehmigt.

Für Selbständige ist in der heutigen Zeit der Privatkredit eine gute Möglichkeit. Er wird von Privatleuten gewährt, also nicht von Kreditinstituten. Dabei handelt es sich um Onlinekredite, die über Onlinekreditmarktplätze im Internet angeboten werden. Der private Geldgeber erwartet vom Selbständigen als Kreditnehmer einen Businessplan, also klare Vorstellungen, warum und wozu der Kredit benötigt wird. Wenn das schlüssig dargelegt werden kann, ist der erste wesentliche Schritt hin zu einem Kredit für Selbständige getan.

Ein solcher Privatkredit wird nicht in die Schufa eingetragen, und bei der Kreditprüfung wird in der Regel die Schufa auch nicht eingesehen. Keiner außer den Beteiligten erfährt etwas über einen solchen Kredit für Selbständige.